Kaufkraft & Einzelhandel
Die Region Hannover ist einer der umsatzstärksten Handelsstandorte in Deutschland. Für 2022 liegen die Erwartungen für die Region bei rund 6,64 Mrd. Euro Umsatz im Einzelhandel. Neben der Innenstadt von Hannover mit den Top-Lagen Georgstraße, Große Packhofstraße, Bahnhofstraße und Karmarschstraße prägen regionsweit Fachmarktagglomerationen, Shoppingcenter, Stadtteillagen und attraktive Innenstädte im Umland den Einzelhandelsstandort Hannover.
Die Kaufkraft in der Region Hannover beträgt 2022 insgesamt 29,25 Mrd. €. Das entspricht einer durchschnittlichen Kaufkraft von 25.316 € pro Einwohner bzw. 102,1 % der durchschnittlichen Kaufkraft in Deutschland.
Die Einzelhandelskaufkraft beträgt 7,73 Mrd. €. Die durchschnittliche Einzelhandelskaufkraft liegt bei 6.688 € pro Einwohner bzw. 102,4 % der durchschnittlichen Einzelhandelskaufkraft in Deutschland.Kaufkraft und Umsatz absolut (in €).
Der tatsächliche Einzelhandelsumsatz liegt bei 6,64 Mrd. €. Das entspricht einem Einzelhandelsumsatz von 5.749 € pro Einwohner bzw. 111,1 % des durchschnittlichen Einzelhandelsumsatzes in Deutschland. Kaufkraft-, Umsatz- und Zentralitätsindizes.
Stadtteillagen und integrierte Einzelhandelsstandorte im Umland scheinen während der Corona-Pandemie von ihrer Nähe zur Kundschaft und ihrer Nahversorgungsfunktion zu profitieren, geraten durch die steigende Inflation aber auch zunehmend unter Druck. Die dynamische Entwicklung der Inflation spätestens ab Mitte des Jahres könnte bis zum Jahresende 2022 noch zu Umsatzdämpfungen führen, wenn der für den Einzelhandel wichtige private Konsum nachhaltig gebrochen werden sollte.
Definitionen und Hinweise
Die Kaufkraft ist definiert als die Summe aller Nettoeinkünfte der Bevölkerung, bezogen auf den Wohnort. Neben dem Nettoeinkommen aus selbstständiger und nichtselbstständiger Arbeit werden ebenso Kapitaleinkünfte und staatliche Transferzahlungen zur Kaufkraft hinzugerechnet. Von diesem verfügbaren Einkommen werden alle Ausgaben eines Verbrauchers wie Lebenshaltungskosten, Versicherungen, Miete und Nebenkosten, Bekleidung oder das Sparen beglichen. Die Kaufkraftkennziffer gibt die prozentuale Abweichung vom Bundesdurchschnitt (Index=100) an.
Bei der Ermittlung der einzelhandelsrelevanten Kaufkraft werden nur die Anteile berücksichtigt, die für Ausgaben im Einzelhandel zur Verfügung stehen, darunter die Warengruppen Nahrungs- und Genussmittel, Kleidung und Schuhe, Güter für die Haushaltsführung, Körper- und Gesundheitspflege, Bildung und Unterhaltung sowie persönliche Ausstattung. Ausgaben für Kraftfahrzeuge und Brennstoffe sowie Dienstleistungen und Reparaturen bleiben unberücksichtigt. Die einzelhandelsrelevante Kaufkraftkennziffer gibt die prozentuale Abweichung vom Bundesdurchschnitt (Indexwert = 100) an.
Der Einzelhandelsumsatz spiegelt die tatsächliche Verteilung der stationären Einzelhandelsumsätze wider. Im Gegensatz zur Einzelhandelskaufkraft, die am Wohnort des Konsumenten erhoben wird, wird der Einzelhandelsumsatz am Standort des Einzelhandels gemessen. Die Umsatzkennziffer stellt die prozentuale Abweichung vom Durchschnitt der Bundesrepublik (Indexwert = 100) dar. Abweichungen über dem Basiswert deuten auf einen umsatzstärkeren Einzelhandel hin bzw. eine Abweichung unterhalb des Basiswertes deutet auf vergleichsweise niedrigere Umsätze.
Die Einzelhandelszentralität wird durch das Verhältnis von potenzieller Einzelhandelskaufkraft vor Ort zum tatsächlichem Einzelhandelsumsatz vor Ort berechnet. Sie ist somit ein Maß für die Attraktivität einer Stadt oder einer Region als Einkaufsort. Eine Kennziffer über 100 sagt aus, dass ein Kaufkraftzufluss stattfindet, d.h. vor Ort wird mehr Umsatz im Einzelhandel getätigt, als die dort lebenden Einwohner im Einzelhandel ausgeben. Eine Kennziffer unter 100 bedeutet, dass ein Kaufkraftabfluss stattfindet, d.h. vor Ort wird weniger Umsatz im Einzelhandel getätigt, als die dort lebenden Einwohner im Einzelhandel ausgeben.