Übernachtungszahlen steigen um 65 Prozent

HOTELIMMOBILIENMARKT

ANGEBOT UND NACHFRAGE ZIEHEN DEUTLICH AN

Nach den Corona-Jahren 2020 und 2021 stehen die Zeichen im Hotelmarkt seit 2022 wieder auf Erholung: In der Region Hannover wurden im vergangenen Jahr knapp 3,6 Mio. Übernachtungen gezählt. Das sind zwar immer noch rund 21 % weniger als im Rekordjahr 2019, aber mit
plus 1,4 Mio. Übernachtungen deutlich mehr Gäste als 2021 (plus 65 %). Zur Jahresmitte 2023 liegt die Zahl der Übernachtungen bei rund 1,9 Mio. (plus 25 % im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 und nur noch 6,5 % unter dem ersten Halbjahr 2019).

Die Übernachtungsbetriebe scheinen zur früheren Auslastung zurückzukehren und das Angebot wieder auszuweiten. Sie stellten 2022 im Jahresmittel mit knapp 32.900 Schlafgelegenheiten rund 5.130 Betten mehr zur Verfügung als noch 2021.

MARKTSTIMMUNG UND TRENDS (Stand Oktober 2023)

Die Übernachtungszahlen lagen 2019 mit 4,25 Mio. Übernachtungen pro Jahr in Stadt und Umland auf einem Allzeithoch. Insbesondere durch den Ausfall der großen Messen infolge der Pandemiebeschränkungen sind die Übernachtungen ab 2020 stark eingebrochen, viele Unternehmen boten in den Jahren 2020 und 2021 nicht mehr die vollen Kapazitäten an. Im Jahr 2022 zeigt die Kurve wieder deutlich nach oben.

Zahlen ab Jahresmitte 2022 auf Vor-Corona-Niveau

In Stadt und Umland Hannover wurden 2022 knapp 3,6 Mio. Übernachtungen gezählt. Allein in der Stadt Hannover verdoppelte sich die Anzahl der Übernachtungen auf rund 2,03 Mio. (plus 92 %). Dass das Jahr 2022 nicht noch besser abschnitt, ist vor allem darauf zurückzuführen, dass in den Monaten Januar bis April noch starke Einschränkungen für Veranstaltungen, Messen und allgemeine Zusammenkünfte galten.

Seit Mitte 2022 zogen die Zahlen an. Im Juni lag die Zahl der Übernachtungen bereits wieder knapp oberhalb des Vor-Corona-Niveaus (im Vergleich zum Juni 2019). Insgesamt wurden im ersten Halbjahr 2022 über 1,5 Mio. Übernachtungen verzeichnet, im zweiten Halbjahr weitere 2,1 Mio. Zur Jahresmitte 2023 wurden in Stadt und Umland bereits gut 1,9 Mio. Gästeübernachtungen gezählt (plus 25 % im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022). 

Durchschnittliche Zimmerrate erholt sich

Ein Wiederaufleben von Geschäftsreisen, Messen und Events, ein Nachholen vieler privater Feiern und der Wegfall der pandemiebedingten Auflagen haben 2022 dazu beigetragen, dass sich die Buchungslage und damit die Auslastung deutlich verbessert haben. Die durchschnittliche Zimmerauslastung in Hannover lag wieder bei gut 57 % (plus 21,5-Prozentpunkte). Der durchschnittliche ZImmerpreis stieg von niedrigen 68,30 Euro 2021 auf 95,90 Euro 2022 an. Im Ergebnis verbesserte sich der durchschnittliche Erlös pro verfügbarem Zimmer (RevPAR) 2022 in Hannover
um über 30 Euro auf 54,30 Euro.

 
Wirtschaftliche Lage bleibt angespannt

Die Pandemie ist zwar überstanden, die Übernachtungszahlen erholen sich, die Nachfrage zieht wieder an, insbesondere bei touristischen Reisen und über ein breiter aufgestelltes Tagungsgeschehen und entsprechende MICE-Events. Dennoch ist die Stimmung durchwachsen. Die großen, internationalen Leitmessen konnten noch nicht wieder an die Jahre vor 2020 anknüpfen, Probleme wie Fachkräftemangel und steigende Betriebskosten sind für die Hotellerie nicht schnell lösbar und die Aussichten für geopolitische Stabilität dämpfen tlw. die Nachfrage aus dem Ausland.

Angebot dennoch deutlich ausgeweitet

Da die Angebotskapazitäten während der Corona-Pandemie teils deutlich zurückgefahren waren, wurden 2020/2021 trotz vieler Fertigstellungen
sogar weniger Betten in Hotels in Hannover registriert. 2021 sank im Vergleich zu 2019 die Gesamtzahl um 115 Betten auf 9.039 ab. Erst 2022 schlagen sich die neuen Häuser in der Bettenstatistik mit einem Plus von rund 1.120 Hotelbetten allein in der Stadt Hannover gegenüber 2019  nieder.

Die aktuellen Marktchancen für neue Projekte sind deshalb schwer einzuschätzen. Die in Hannover und im Umland angestoßenen, durchfinanzierten und betreibergesicherten Hotelprojekte sind während der Pandemie vorangetrieben worden. Die Unsicherheiten durch Energiepreissteigerung, Inflation, Zinsanstieg und die angespannte Situation in der Bauwirtschaft haben aber bei allen Projekten zu Verzögerungen geführt.

Dass der Hotelstandort für die Immobilienwirtschaft grundsätzlich attraktiv ist, beweist der Blick auf die Projektliste. In der Stadt Hannover sind seit Anfang 2020 acht Hotels mit insgesamt rund 1.250 Zimmern eröffnet worden. Zwei Hotels mit zusammen gut 500 Zimmern sind im Bau und gehen voraussichtlich 2024/2025 an den Start. Der ehemalige Loccumer Hof wird revitalisiert und eröffnet Ende 2023 als June Six Hotel mit 114 Zimmern.

Es bleibt abzuwarten, ob alle weiteren in der Vergangenheit angekündigten Projekte tatsächlich verwirklicht werden. Viele der Hotelprojekte, die sich bislang nur im Planungsstatus befunden haben, verzögern sich bzw. befinden sich teilweise in Umplanung.

Hotels weiterhin Assetklasse mit Potenzial

Da sich die Angebotskapazitäten krisenbedingt reduzierten (weil nicht in allen Häusern die volle Zimmerzahl am Markt angeboten wurde), wurden in den Jahren 2020/2021 trotz der Fertigstellungen sogar weniger Betten in Hotels in Hannover registriert. 2021 sank im Vergleich zu 2019 die Gesamtzahl um 115 Betten auf 9.039 Betten ab. Erst 2022 ist der Impuls auf die offizielle Bettenstatistik durch die vielen neuen Häuser ablesbar – ein Plus von rund 1.120 Betten in Hotels in Hannover im Vergleich zu 2019.

Hotels weiterhin Assetklasse mit Potenzial

2022 gab es in Hannover Hoteltransaktionen auf niedrigem Niveau (37 Mio. Euro). Die vor der Corona-Pandemie noch erwartete zunehmende
Dynamik im Markt ist trotzdem weitgehend ausgesetzt. Anleger*innen preisen diese Risikoerhöhungen in ihre Investitionsbetrachtung ein. Die Erwartungen der Marktteilnehmer* innen in Bezug auf die Spitzenrendite für Hannover steigt 2023 auf 5,6 % an (plus 40 Basispunkte).

 

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