Zukunftssicherung bei mittelständischem Elektrobetrieb

Durch Weitsicht und Einsatz hat das Unternehmen Larsson und Pelz für die eigene Fachkräftesicherung gesorgt.
v.l.n.r. Nils Stutzer, Mario Peranovic & Justin Bürger

Mario Peranovic, Geschäftsführer der Firma Larsson und Pelz Elektroanlagen GmbH, hat weitsichtig gehandelt, um die Zukunft seines Unternehmens zu sichern. Durch Aus- und Weiterqualifizierung hat er für Nachfolger im eigenen Hause gesorgt und mit Justin Bürger und Nils Stutzer zwei Fachkräfte zum Elektromeister bzw. Elektrotechniker ausgebildet, die sich mit viel Hingabe und Erfolg in verschiedenen Projekten und bei Führungsaufgaben bewähren konnten.

Zur langfristigen Bindung der neuen Fachkräfte an das Unternehmen und perspektivischen Vorbereitung der Übernahme, war allerdings fachlicher Rat gefragt. Dieser kam von Thomas Löhr, der sich im Unternehmensservice der Wirtschaftsförderung der Region Hannover auf das Thema Nachfolge spezialisiert hat.

Herr Löhr, wie sind Sie in die Beratung eingestiegen?

Herr Peranovic hat sich an mich gewandt, um zunächst eine Idee zu bekommen, wie der Prozess einer Übernahme aussehen könnte und was dabei zu beachten ist. Und natürlich wollte er auch eine erste Einschätzung zum Wert seines Unternehmens erhalten. Ich habe mit ihm zunächst eine Ideen-Skizze formuliert und eine erste Meilensteinplanung aufgestellt.

Wie haben Sie die neuen Fachkräfte einbezogen?

Mir war es wichtig, dass Herr Bürger und Herr Stutzer auf Augenhöhe mit Herrn Peranovic über die künftige Unternehmensausrichtung und die zugrundeliegenden Zahlen sprechen. Sie haben dazu in unserem Seminarangebot zunächst einige Grundkenntnisse erworben und mit meiner Unterstützung einen Businessplan erstellt. Das hat ihnen geholfen, die Leistungen für die vom Unternehmen anvisierten Kundengruppen noch besser kennen zu lernen. In der Analyse nutzten wir gemeinsam unter anderem Personas. Diese Methode hilft dabei, die Bedürfnisse und Wünsche der Kundengruppen zu beschreiben. Ich war begeistert, wie gut Herr Stutzer und Herr Bürger sich eingearbeitet haben und sehr gute Ergebnisse geliefert haben.

In welcher Ausgangslage waren die potentiellen Nachfolger?

Die Herausforderung lag darin, dass die jungen Fachkräfte neben der beruflichen Neuorientierung auch Familienplanung und Eigenheimerwerb angegangen sind. Das strapaziert natürlich die private Liquidität. Es musste also eine Lösung gefunden werden, wie der Plan mit wenig Eigenkapital realisiert werden konnte.

Das war wirklich keine einfache Ausgangslage – wie ging der Fall aus?

Das stimmt – aber ich freue mich immer über herausfordernde Beratungsprojekte. Damit am Ende ein Erfolg steht, müssen alle gut zusammenarbeiten. Das hat sich durch die gute Vorarbeit der beiden - und Zusammenarbeit mit SteuerberaterInnen und Banken – dann auch tatsächlich umsetzen lassen.

Im Ergebnis wurde eine gemeinsame Holding gegründet, die sogar noch einen weiteren Elektrotechnikbetrieb übernehmen konnte, der in Schieflage geraten war. Acht Arbeitsplätze konnten so erhalten werden. Aus meiner Sicht eine absolute Erfolgsgeschichte, für alle Seiten.

Das ist sicher nicht der Regelfall. Woran können solche Pläne scheitern?

Ein häufiges Problem aus meiner Sicht: Insbesondere bei klassischen Unternehmensnachfolgen bringen sich die VerkäuferInnen häufig zu wenig ein, so dass die NachfolgerInnen überfordert sind. Ich bezweifele, dass ein solches Vorgehen der Verkaufsseite zum Erfolg führen wird.

Wie wichtig ist das Thema Unternehmensnachfolge?

Aus meiner Sicht hat das Thema höchste Relevanz. Bis zum Jahr 2035 wird die Zahl der Unternehmen, deren Führungskräfte das Rentenalter erreichen, deutlich ansteigen. Erhebungen des Instituts für Mittelstandsforschung in Bonn zeigen: In den Jahren 2018 bis 2022 waren bundesweit 146.400 Unternehmen betroffen (in Niedersachsen davon 14.000). Bis 2026 liegt die Prognose bei 190.500 Unternehmen (davon in Niedersachsen 17.400).

Wir können nur eindringlich an Unternehmen appellieren, sich mit dem Thema Unternehmensnachfolge zu beschäftigen.

Wir freuen uns über jedes Unternehmen, das wir mit unserer Nachfolgeberatung unterstützen können.

 

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