Gründungsstory September 2025: Aus Alt mach Einzigartig - Die Godje Mahn Manufaktur
Kaputte Fahrradschläuche, ausrangierte Airbags, alte Geldsäcke oder nicht mehr gebrauchte Werbebanner: Was anderen als Müll gilt, ist für Godje Mahn der Anfang von etwas Neuem. In ihrer Manufaktur entstehen daraus Taschen in allen Formen und Größen – jedes Stück ein Unikat, jede Naht ein Statement für Nachhaltigkeit und Kreativität. Gemeinsam mit ihrer Tochter Pauline verbindet sie seit über sieben Jahren Upcycling mit anspruchsvollem Design. Ob Airbag-Shopper, Umhängetaschen aus Steppjacken oder Bauchtaschen in Dackel- oder Fischform – hier bekommt ausgedientes Material ein zweites Leben.
Die Godje Mahn Manufaktur ist damit weit mehr als ein kreatives Herzensprojekt: Sie steht für eine Erfolgsgeschichte, die zeigt, wie aus Leidenschaft, handwerklichem Können und einer guten Portion Mut ein nachhaltiges Geschäftsmodell werden kann – und das ganz bewusst mit Leichtigkeit, im Nebenerwerb und ohne Druck.

Godje, wie ist die Idee zur Gründung entstanden?
Nähen ist meine Leidenschaft. Ich war jahrelang in Hannovers Altstadt als Damenschneiderin tätig und sitze eigentlich seit meinem zwölften Lebensjahr an der Nähmaschine. Das Nähen hatte ich mir damals selbst beigebracht und später eine Ausbildung absolviert. Mich hat es immer schon fasziniert, aus Altem etwas Neues zu machen. Doch nur allein mit Stoffen zu arbeiten, hat mir nicht gereicht. Nachdem meine ersten Upcycling-Taschen im Freundes- und Bekanntenkreis gut angekommen sind, habe ich vor sieben Jahren ein Kleingewerbe angemeldet und baue seitdem meine Manufaktur immer weiter aus. Unterstützung bekomme ich dabei von Anfang an von meiner Tochter Pauline, die nicht nur das Marketing und alle anfallenden Aufgaben neben dem Kreativprozess übernommen hat, sondern gemeinsam mit mir viele neue verrückte Ideen entwickelt. Die Manufaktur läuft immer noch im Nebenerwerb. Das gibt mir Sicherheit und damit die Leichtigkeit, die ich brauche, um kreativ sein zu können.

Was ist das Besondere an Deinen Taschen?
Jede Tasche ist ein Einzelstück. Wir haben inzwischen ganz viele ungewöhnliche Materialen verarbeitet, viele davon im Auftrag. So haben wir zum Beispiel aus einem alten Kirchenbanner einen personalisierten Shopper für einen Pastor erstellt. Wir experimentieren gerne und probieren aus, was man etwa aus einem kaputten Planschbecken oder einem alten Football machen kann. Die fertigen Produkte sind über den Online-Shop meist schnell wieder verkauft. Wenn jemand mit eigenen Wünschen zu uns kommt, entwickeln wir die Idee gemeinsam weiter, bis das Ergebnis so ist, wie es sein soll. Wichtig sind uns Transparenz und Kommunikation. Kreativität gibt es bei uns nicht auf Knopfdruck, manches dauert etwas länger, wird dafür aber umso cooler. Natürlich müssen wir auch Material zukaufen wie Futterstoffe, Knöpfe und Reißverschlüsse. Das machen wir ausschließlich regional und unterstützen damit andere Startups. So achten wir auch hier auf Nachhaltigkeit.
Wer gehört zu deiner Zielgruppe?
Alle, die das Individuelle lieben. Wir haben schon Kindertaschen genäht und auch für Großeltern produziert. Unsere Kund*innen kommen inzwischen nicht mehr nur aus Hannover. Dank Social Media sind wir überall präsent und unsere Taschen werden inzwischen an der Küste und in Bayern getragen.

Wie ist der Kontakt zu hannoverimpuls entstanden?
Ich habe die Manufaktur einfach gegründet und ganz klein angefangen. Nach zwei Jahren war es an der Zeit, größer zu denken. Wir haben uns gefragt, ob wir alles richtig machen, und was es noch für Möglichkeiten gibt. So sind wir zu hannoverimpuls gekommen und haben die Manufaktur noch mal neu gedacht. Wir waren nicht sicher, ob die Gewerbeform die richtige ist, wie man mit Themen umgeht, auf die man eigentlich keine Lust hat, ob es Förderungen gibt und ob wir wirklich an alles gedacht haben, wenn wir langsam weiter wachsen wollen.
Wie war die Zusammenarbeit mit hannoverimpuls?
Wir haben viele wertvolle Tipps und Kontakte bekommen, für die wir sehr dankbar sind. Wir haben gelernt, dass wir nicht alles selbst erledigen müssen, sondern Themen auch auslagern dürfen. Das spart uns jetzt nicht nur wertvolle Zeit, die wir für das weitere Wachstum nutzen, sondern auch die Qual, sich mit Sachen zu beschäftigen, die uns keinen Spaß machen. Darüber hinaus konnten wir über das Netzwerk neue Vertriebswegs nutzen, waren Teil verschiedener Popup-Stores und Podcasts und haben viele tolle Menschen kennengelernt. Heute geben wir unsere Erfahrungen bei Gründungsabenden und Netzwerktreffen weiter.

Welche Tipps gibt es für andere Gründer*innen?
Bewahre Dir die Leichtigkeit und nimm den Druck raus. Natürlich setzen wir uns Ziele, aber ohne Druck. Erlaubt Euch, Menschen reinzunehmen und auch Themen auszulagern. Es gibt wirklich tolle Angebote. Man muss nicht alles selbst machen und darf so bei dem eigentlichen Gründungsthema bleiben.
Daniel Bogaerts, Projektleiter Gründung und Entrepreneurship bei hannoverimpuls über Godje Mahn:
Die Zusammenarbeit mit der Godje Mahn Manufaktur ist ein schönes Beispiel dafür, dass es nie zu spät ist, sich bei uns zu melden. Gemeinsam schauen wir auf das Unternehmen, optimieren und bereiten die nächsten Schritte für weiteres Wachstum vor.
Kontakt
Godje Mahn Manufaktur
Mail: kontakt@mahn-manufaktur.de
Website: https://mahn-manufaktur.de
Instragram: @godjemahnmanufaktur