EnergieTag für Unternehmen 2025 - Realitätscheck Energiewende - Wirtschaftlich. Machbar. Jetzt.

Wie gelingt die Energiewende im betrieblichen Alltag – und wo liegen die größten Hürden? Diese Fragen standen im Mittelpunkt des EnergieTags 2025, den hannoverimpuls gemeinsam mit der Sparkasse Hannover am 8. Oktober in den Räumen der Sparkasse am Raschplatz veranstaltete. Rund 130 Teilnehmende aus Wirtschaft, Wissenschaft und Finanzwelt diskutierten unter dem Motto „Realitätscheck Energiewende: Wirtschaftlich. Machbar. Jetzt.“ über Chancen, Risiken und Erfolgsfaktoren einer nachhaltigen Transformation.

Nach der Begrüßung durch Andrea Masurek, Marina Barth (Sparkasse Hannover) und Doris Petersen (hannoverimpuls) eröffnete Marcus Velden (enercity AG) mit einem klaren Blick auf den Energiemarkt:
„Ich hätte mir ein anderes Zeugnis gewünscht“, so Velden. „In den Fächern Netzausbau, Digitalisierung, Versorgungssicherheit und Wasserstoffhochlauf sind die Noten bislang nicht gut. Die Energiewende ist kein Sprint, sondern ein Staffellauf – nur wenn wir den Stab sauber übergeben, erreichen wir das Ziel.“
Sein Appell: Unternehmen sollten die Energiewende im Dreieck von Machbarkeit, Versorgungssicherheit und Klimazielen ganzheitlich angehen.

 Investieren statt abwarten

Sabrina Kremer (LBBW) machte deutlich, dass der steigende CO₂-Preis Unternehmen vor neue Herausforderungen, aber auch Chancen stellt: „Die CO₂-Steuer spielt Unternehmen in die Karten, wenn sie jetzt in die Transformation investieren. Jetzt ist der Moment, gezielt zu handeln – raus aus dem Business as usual.“ Sie forderte gemeinsames Handeln aller Akteure: „Jeder ist in der Pflicht, zu tun, was er kann. Es muss natürlich wirtschaftlich sein.“

Daten statt Bauchgefühl

Jörg Berens (meravis Wohnungsbau- und Immobilien GmbH) gewährte Einblicke in die Wohnungswirtschaft. Das Unternehmen mit 12.500 Wohnungen will bis 2050 vollständig auf fossile Heizungen verzichten und setzt dabei auf Sensor- und Monitoringtechnik: „Ohne gute Daten fischt man im Trüben. Nur wer weiß, wo die meisten Emissionen entstehen, kann gezielt handeln.“ Das Ziel: Klimaschutz wirtschaftlich umsetzen – „damit es für alle funktioniert.“

Energieeffizienz als Überlebensstrategie

Wie sich die Transformation in einem mittelständischen Betrieb anfühlt, schilderte Dr. Knut Köhler (Schäfers Produktionsgesellschaft mbH): „Wir investieren, weil Energieeffizienz keine Option mehr ist – sondern Überlebensstrategie.“ Nachhaltigkeit habe jedoch Grenzen: „Unser Ökoverhalten sorgt in der Backstube nicht automatisch für mehr Geschmack beim Kunden.“ Trotzdem setzt das Unternehmen Maßstäbe – die gesamte Flotte fährt bereits CO₂-neutral.

Gemeinsam Verantwortung übernehmen

In der Podiumsdiskussion unter der Moderation von Matthias Littwin (enercity-Fonds proKlima) brachten Vertreter*innen aus Mittelstand, Finanz- und Wohnungswirtschaft ihre Perspektiven ein. Günther Reifer (Terra iN Motion GmbH) brachte es auf den Punkt: „Die Energiewende gelingt nur, wenn Unternehmen Verantwortung übernehmen – ökonomisch, ökologisch und gesellschaftlich.“

Doris Petersen, Geschäftsführerin von hannoverimpuls, betonte: „Wir sehen in Hannover Unternehmen, die längst mitten in der Transformation sind, und solche, die noch am Anfang stehen. Entscheidend ist, dass niemand auf halber Strecke stehen bleibt. Dafür schaffen wir Orientierung, Vernetzung und praxisnahe Unterstützung – damit aus Unsicherheit Mut und aus Mut Investition wird.“ Mit Angeboten wie dem Förderlotsen-Team und dem Förderkompass hilft hannoverimpuls Betrieben, den Förderdschungel zu durchblicken und Planungssicherheit zu gewinnen.

Kooperationen als Schlüssel

Beim anschließenden „Marktplatz der Möglichkeiten“ präsentierten sich Akteure wie enercity, proKlima, meravis, nawisio und Terra iN Motion. Sie zeigten, wie regionale Kooperationen die Energiewende konkret voranbringen können.

Marina Barth (Sparkasse Hannover) zog ein positives Fazit:
„Nachhaltige Transformation gelingt nur gemeinsam – wenn Wirtschaft und Finanzwelt an einem Strang ziehen.“

 

 

 

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