Ein Programm, hunderte Beratungen: 10 Jahre „Umsteigen statt Aussteigen“
In diesem Jahr feiert das Programm „Umsteigen statt Aussteigen“ sein zehnjähriges Bestehen – mit großem Erfolg. Seit 2015 begleitet das Beratungs- und Vermittlungsangebot Studienzweifler*innen auf dem Weg in Ausbildung oder berufliche Alternativen und ist mittlerweile fest verankert in den Angeboten der Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung der Region Hannover. Das Programm dient als Erstanlaufstelle für Menschen, die ergebnisoffen herausfinden wollen, ob sie auf dem richtigen beruflichen Weg sind, oder ob eine andere Route eingeschlagen werden sollte.
Die Zahlen sprechen für sich: Mehr als 960 Ratsuchende haben das Angebot bis Juni 2025 genutzt – mit individuellem Beratungsbedarf, im Schnitt im Alter von rund 26 Jahren, fast die Hälfte mit Migrationshintergrund. Rund 40 Prozent der Teilnehmenden entscheiden sich für eine Berufsausbildung, 25 Prozent bleiben im Studium – mit verändertem Ziel oder Studiengang. Der Rest bleibt auf dem eingeschlagenen Weg – auch das kann ein Ergebnis der Beratungen sein. Auch die Wirtschaft profitiert: Über 500 Unternehmen aus der Region kooperieren mit dem Programm, das Zugang zu mehr als 1.700 Ausbildungs- und Studienplätzen ermöglicht.
Vom Modellprojekt zur Verstetigung

Was 2015 als eines von 18 bundesweiten Modellprojekten im Rahmen des JOBSTARTER plus-Programms des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und des Europäischen Sozialfonds (ESF) begann, hat sich heute zu einer dauerhaften Unterstützungsstruktur entwickelt. Seit 2022 wird das Projekt vollständig durch die Region Hannover finanziert und bei Beschäftigungsförderung fest etabliert.
Das Ziel von „Umsteigen statt Aussteigen“ ist klar: Studienabbrüche nicht als Scheitern, sondern als Chance für berufliche Neuorientierung begreifen. In enger Zusammenarbeit mit Hochschulen, Unternehmen, Agentur für Arbeit, Jobcenter und Wirtschaftsförderungen werden Brücken gebaut – zwischen Bildung und Beruf, zwischen Unsicherheit und Zukunftsperspektive. Ein weiterer Erfolgsfaktor: Die enge Verzahnung mit anderen regionalen Programmen zur Berufsorientierung und Fachkräftesicherung. Darüber hinaus gibt es regelmäßige Kooperationen mit Partnern in Niedersachsen und bundesweit – ein Beispiel für gelungenen Good-Practice-Transfer in der Bildungslandschaft.
Die offene Sprechstunde – jeden Donnerstag von 12 bis 14 Uhr in der Agentur für Arbeit Hannover (Raum 0B16) – bietet niederschwellige, auch anonyme Beratungsmöglichkeiten. Zusätzlich sind individuelle Termine telefonisch, digital oder vor Ort im Haus der Wirtschaftsförderung möglich.